Vorweihnachtliche Traditionen:
Adventkranz:
Der Adventkranz ist traditionell ein aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängeschmuck mit vier Kerzen, der ab dem 1. Advent das Wohnzimmer schmückt. Die vier Kerzen werden an jedem Advent nacheinander angezündet. An jedem Adventsonntag ist es also Tradition, dass man mit seiner Familie oder mit Freunden zusammensitzt und die nächste Kerze an anzündet und dabei Adventslieder singt, wie zum Beispiel „Wir sagen euch an den lieben Advent“ von Maria Ferschl oder „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ von Heinrich Rohr.
Die Adventszeit beginnt vier Sonntage vor Weihnachten. Dieses Jahr ist der 1. Advent also am 1.12.2019.
Adventkalender:
Seit dem 19. Jahrhundert gehört der Adventkalender zu der Zeit des Advents. Früher wurde dieser verwendet, um die verbleibenden Tage bis Weihnachten zu sehen und somit die Vorfreude zu steigern. Heute jedoch findet man den Adventkalender in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel klassisch mit Schokolade oder aber auch mit Spielzeug für die Kinder.
Jeden Tag wird ein Türchen geöffnet bis der 24.12. erreicht ist.
Wunschzettel an das Christkind:
In Österreich kommt nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind. In der Tradition schreiben die Kinder ein paar Wochen vor Weihnachten einen Wunschzettel und legen diesen an das Fensterbrett. Nach ein paar Tagen wird dieser Brief dann von den Eltern entnommen und den Kindern gesagt, dass das Christkind den Brief abgeholt hat.
Wer aber wirklich einen Brief direkt dem Christkind zukommen lassen will, kann diese Adresse verwenden:
Postamt Christkindl
Christkindlweg 6
A-4411 Christkindl
Christkindlmarkt:
Seit dem 15.11.2019 haben bereits einige Christkindlmärkte offen und mit Ende November leuchtet Wien dann weihnachtlich. Die besten und schönsten Christkindlmärkte dieses Jahr können Sie hier finden: hier
Maroni:
Mehr als 200 Maroni Stände sind jedes Jahr in Wien auf allen Straßen zu finden. Sie bieten natürlich Maroni an, aber auch verschiedene Erdäpfelvariationen, wie zum Beispiel in Scheiben, Pufferform oder Wedges. Es gehört zur Weihnachtszeit dazu, dass man sich hier zumindest einmal die Edelkastanien holt.
Vanillekipferl:
Das Lieblingsweihnachtsgebäck der Österreicher sind die Vanillekipferl. Diese werden aus einem Mürbteig aus Mehl, Butter, Zucker und geriebenen Mandeln hergestellt. Bevor sie gebacken werden, werden sie in kleine Kipferlformen gerollt, danach goldbraun gebacken und anschließend mit Staubzucker überstreut.
Tagesspezifische vorweihnachtliche Traditionen:
4. Dezember - Barbaratag:
Am 4. Dezember ist es Tradition, dass man noch vor dem Sonnenaufgang einen Kirsch- oder Apfelzweig von einem Baum abschneidet und diesen mit ins Warme nimmt. Wenn dieser Zweig pünktlich zu Weihnachten erblüht, besagt eine alte Bauernregel, dass es im kommenden Jahr eine Hochzeit in der Familie geben wird.
5. Dezember - Krampus:
Am 5. Dezember kommt der Krampus. Er ist die Begleitung vom Nikolaus, der am 6. Dezember kommt. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft, indem Sie anstatt Nüsse und Mandarinen, nur einen Sack voller Kohle bekommen.
In vielen Bereich in Österreich gibt es Krampusumzüge oder auch Perchtenlauf genannt. Hier tragen Freiwillige Krampus Kostüme und erschrecken die Passanten.
Am 5.12. können Sie ab 14:00 Uhr auf der Hütteldorfer Straße, 1150 Wien den Krampus und den Nikolo in Aktion erleben. Und am 6.12. ab 18:00 Uhr findet ein Krampuslauf beim Adventmarkt auf der Mariahilfer Straße 55, 1060 Wien statt.
6. Dezember - Nikolaus:
Am Vorabend des 6. Dezember, ist es Tradition, dass die Kinder ihre Schuhe oder Stiefel vor die Türe stellen, damit sie der Nikolaus auf seinem Weg von Haus zu Haus mit Leckereien, wie zum Beispiel Nüssen, Mandarinen und Schokolade füllen kann.
Sie können auch einen Nikolaus „mieten“. Dieser kommt am 6. Dezember zu Ihnen nach Hause, redet mit den Kindern, hört sich gerne Lieder und Gedichte an und trägt aus seinem goldenen Buch vor. Danach verteilt er die, von Ihnen zur Verfügung gestellten, Geschenke und macht sich wieder auf den Weg zum nächsten Haus.
Traditionen am 24.Dezember:
Krippe:
Die Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi mit Figuren in einer Modellandschaft. Üblicherweise wird diese bei dem Christbaum am Weihnachtsfest aufgestellt, diese kann aber auch bereits mit dem Beginn des 1. Advents platziert werden. Erst am 24. Dezember aber wird die Krippe mit dem Jesuskind in der Krippe vervollständig. Die Krippe bleibt bis zum 6. Jänner, dem Ende der Weihnachtszeit, stehen.
Weihnachtsgans:
Ein traditionelles Weihnachtsfesttagessen ist die Weihnachtsgans. Der Advent symbolisiert auch die Fastenzeit, die mit der Christmette am 24.Dezember endet und deswegen gibt es zur Feier des Tages einen Festtagsbraten. Die Gans wird meistens mit Äpfel, Kastanien, Zwiebeln oder Trockenpflaumen gefüllt und mit verschiedenen Beilagen serviert.
Weihnachtskarpfen:
Fisch ist ebenfalls ein traditionelles Gericht für den Heiligen Abend, vor allem der Weihnachtskarpfen. Dieser wird bereits am Vorabend vom 24. Dezember ausgenommen und über die Nacht in Buttermilch eingelegt. Als Beilage gibt es meistens Erdapfelsalat, Gurkensalat oder Petersilienkartoffel.
Ein alter Brauch ist es, dass man die Schuppen des Karpfens aufhebt und mit sich trägt, damit diese im neuen Jahr einen Geldsegen bringen.
Christmette:
Es gibt zwei Christmetten am Heiligen Abend. Die traditionelle und ursprüngliche heilige Messe wird in der Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember gefeiert, weswegen sie meist spät in der Nacht beginnt. Wer lieber vor der Weihnachtsbescherung und dem Weihnachtsfest eine Christmette besuchen will, kann die liebevolle Kindermette besuchen. Diese beginnt meistens schon am frühen Nachmittag zwischen 14:00-16:00 Uhr.
Traditionen nach Weihnachten:
25. und 26. Dezember:
Die zwei Tage nach dem Weihnachtsfest sind meistens Familientage. Hier trifft man sich mit seinen Familien aus ganz Österreich und feiert nochmal ein kleines Weihnachtsfest. In Österreich ist nicht nur der 25. Dezember ein Feiertag, sondern auch der 26. Dezember, der als 2. Weihnachtstag oder Stefanitag bekannt ist.
6. Jänner - Heiligen 3 Könige und das Ende der Weihnachtszeit:
Am 6. Jänner ist das Ende der Weihnachtszeit und der Tag der Heiligen 3 Könige. Tradition ist es, dass Kinder in Königsgewändern und einem Stern von Haus zu Haus ziehen, um verschiedene Lieder vorzutragen und um eine Gabe bitte. Diese werden Sternsinger genannt und sammeln Geld für Kinderprojekte in ärmeren Ländern.
Traditionell wird nach den Gaben der Haussegen mit Kreide an die Tür geschrieben „C+M+B“ (Christus Mansionem Benedictat, deutsch: Christus segne dieses Haus) und von der aktuellen Jahreszahl umrahmt.